Sonntag, 26. März 2017
Demo vom 25.03.
Gestern war in Rudow als Finale der antirassistischen Aktionswoche eine Demo gegen Nazigewalt, von der ich kurz berichten möchte. Wir waren circa 800 Leute, zu wenig, finde ich. Die Route verlief durch die Straßen, in denen die lokalen Nazis wohnen. Interessant nur, dass keiner von denen etwas gegen unseren Antifa-Aufmarsch gemacht hat, alle schauten nur von drinnen zu, und das ist bin stolz auf uns, dass wir das erreicht haben. Es gab nur eine Ausnahme, als ein Nazi aus seinem Haus gerannt kam, allerdings stürmten bereits einige Linke auf ihn zu und er wurde von seinen Freundinnen und der Polizei zurückgehalten. Apropos Polizei -die hat zum Ende noch eine richtig unnötige Aktion abgezogen. Der Protest war vorbei, alle gingen langsam nach Hause oder sonstwohin, nur ungefähr 10 Demonstranten und ich standen noch draußen, da wir uns nicht in die überfüllte U-Bahn quetschen wollten. Da wurde dann plötzlich ein friedlicher Mensch festgenommen, einfach so aus dem Nichts. Wir wussten gar nicht, was los war, da kam die Begründung, dass er sich vermummt habe. Waswirklich passiert ist? Seine Flagge ist ihm ins Gesicht geflogen. Und deshalb wurde er mitgenommen, das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Erstens, die Demo war schon vorbei. Zweitens, er hat sich die Flagge nicht mit Absicht ins Gesicht gehalten, für den Wind kann er ja nun wirklich nichts. Drittens, es ist einfach nur ünnötiger Stress für jeden, da er ja nichts gemacht hatte. Im Großen und Ganzen, war die Demonstration ein mittelmäßiger Erfolg. Einerseits haben wir recht Eindruck gemacht und die Nazis haben uns passieren lassen, andererseits sind 800 Leute ziemlich wenige, und auch die Zwischenkundgebung war überflüssig, sie hat nur Frust und Langeweile geschaffen. Dennoch finde ich es wichtig, mehr solche Aktionen zu organisieren, und halte es für einen gelungenen Abschluss der Antirassismus-Woche. Weiter so, Antifa!

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Donnerstag, 16. März 2017
Polizeigewalt 2.0
Sooo, dies ist mein zweiter Artikel zum Thema Polizeigewalt. Wieder geht es um einen ganz speziellen Fall, und zwar um die linke Gegendemo zum letzten Merkel-muss-weg-Aufmarsch in Berlin am 04.03. Neben der offiziellen Demo gab es zwei größere (versuchte) Blockaden, eine Oranienstr, die andere Linienstr. An der Oranienstr war ich nicht dabei, deshalb kann ich hierzu nichts Konkretes sagen, die einzigen Infos, die ich aus zweiter Hand bekommen habe, besagen, dass das Ganze sofort gewaltsam von der Polizei aufgelöst und großflächig abgesperrt wurde. Ein guter Freund von mir wurde verhaftet, weil er sich dagegen wehrte, auf den Boden geschubst zu werden, das muss man sich mal vorstellen. Ausführlicher kann ich über die Vorfälle an der Linienstr berichten. Am Anfang gab es einen ersten Räumungsversuch, dem wir entkamen, indem wir zusammen die Straße hinunterrannten, uns in einem Tunnel versteckten und, als wir auch dort gejagt wurden, uns auf die umliegenden Cafes aufteilten. Nach circa einer halben Stunde gingen wir zurück. Da zwei Freunde und ich uns beschwerten, waren wir erneut gezwungen, zu flüchten, und so verpassten wir den Moment, als die Nazis ankamen. Wir kamen dann doch noch in die linke Masse rein und protestierten heftig, als die Polizei plötzlich begann, uns grundlos einzukesseln. Ich konnte beobachten, wie viele Demonstranten gbrutal zusammengetreten und geschlagen wurden, auf den Boden gedrängt, Schlagstöcke auf den Kopf. Es war ein erschreckendes Bild, wie die Polizisten auf uns alle einschlugen. Wir konnten uns kaum wehren, nur durch Glück bin ich mit ein paarblauen Flecken und Schrammen davongekommen. Meine beste reundin wurde von einem Polizisten direkt vor meiner Nase brutal herumgeschubst. "Lauf, lauf schneller! Na lauf, das kannst du doch!", schrie er ihr ins Ohr, bevor ich sie von ihm wegriss. Es gab um die 7 Verhaftungen und unfassbar viele wurden von der Polizei verletzt. Und dann heißt es immer, die bösen Linken haben angefangen. Meldet jeden Übergriff der Polizeigewalt!

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Dienstag, 17. Januar 2017
Polizeigewalt 1.0
Hallo! Dies ist mein erster Blogeintrag, deshalb möchte ich mich erst einmal vorstellen. Ich bin Phia oder auch Sam, eine/r jugendliche/r Antifaschist/in aus Berlin. Letzten Samstag war ich auf der alljährlichen Rose Luxemburg/Karl Liebknecht Demonstration. Agefangen hat das Ganze relativ harmlos, es waren sehr, sehr , sehr viele Leute gekomen, mit Flaggen, Transpis und allem drum und dran. Parolen wurden gerufen, meine Freundin und ich standen erst im marxistischen Block, bis wir uns zu dem der Antifa vorgearbeitet hatten. Ziemlich am Anfang wurden die ersten Rauchbomben gezündet, allerdings nicht, um die Sicht zu vernebeln, sondern einfach, um die Demo in den Farben der internationalen Liste zu erstrahlen lassen. Trotz Beobachtung der Polizei wurde nicht darauf reagiert. Nicht dass ich das gewollt hätte, es wäre nur zu erwarten gewesen. Der Protest ging jedenfalls friedlich voran, bis sich dann nach circa anderthalb Stunden etwas regte, zuföllig genau hinter mir, sodass ich das Geschehen gut verfolgen konnte. Zwei Leute aus dem kurdischen Block wurden von den Polizisten schon die ganze Zeit angestarrt worden, eine ältere Frau nannte das den "bullengeilen Blick". Ich hatte mich zwischendurch mit ihnen unterhalten, es war ihre erste Demo überhaupt. Die ganze Demonstration über hatten sie nichts Illegales getan, keine Rauchbomben, Bengalos etc. Plötzlich stürmten einige Polizisten ohne Vorwarnung auf sie zu und versuchten, sie rauszuzerren. Der Block hielt dagegen, einer der beiden Kurden und einige der Verteidiger fielen hin, darauf achtete die Polizei nicht. Menschen filmten, wie Unschuldige gewaltsam herumgezerrt wurden. Nachdem die beiden Kurden grundlos verhaftet wurden, probierten die Polizisten, den Antifablock auseinanderzubekommen -erfolglos. Rufe wie "Ganz Berli hasst die Polizei" und "All cops are bastards" wurden laut und die Masse wurde aggressiver, die Polizei drückte man erfolgreich zurück. Einige Ketten bildeten sich, damit niemand mehr rausgezerrt werden konnte. Meine Freundin schickte ich ans sicherere Ende der Demo, ich selbst schleuste mich in eine Kette mit ein. Selbst kleine Kinder standen direkt neben den Polizisten, die alles versuchten, um uns wegzukriegen. Warum weiß niemand. Die drei, vier Leute, die sie bekaen, wurden unter Anwendung von Gewalt an die Wand gedrückt. Wäre ich nicht selbst dabei gewesen, würde ich es schwer glauben können, dass selbst bei dieser verhältnismäßig friedlichen Demonstration, die noch dazu am hellichten Tage durch Berlin zog, POLIZEIGEWALT so präsent war. Weitere Berichte folgen.

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