Dienstag, 17. Januar 2017
Polizeigewalt 1.0
Hallo! Dies ist mein erster Blogeintrag, deshalb möchte ich mich erst einmal vorstellen. Ich bin Phia oder auch Sam, eine/r jugendliche/r Antifaschist/in aus Berlin. Letzten Samstag war ich auf der alljährlichen Rose Luxemburg/Karl Liebknecht Demonstration. Agefangen hat das Ganze relativ harmlos, es waren sehr, sehr , sehr viele Leute gekomen, mit Flaggen, Transpis und allem drum und dran. Parolen wurden gerufen, meine Freundin und ich standen erst im marxistischen Block, bis wir uns zu dem der Antifa vorgearbeitet hatten. Ziemlich am Anfang wurden die ersten Rauchbomben gezündet, allerdings nicht, um die Sicht zu vernebeln, sondern einfach, um die Demo in den Farben der internationalen Liste zu erstrahlen lassen. Trotz Beobachtung der Polizei wurde nicht darauf reagiert. Nicht dass ich das gewollt hätte, es wäre nur zu erwarten gewesen. Der Protest ging jedenfalls friedlich voran, bis sich dann nach circa anderthalb Stunden etwas regte, zuföllig genau hinter mir, sodass ich das Geschehen gut verfolgen konnte. Zwei Leute aus dem kurdischen Block wurden von den Polizisten schon die ganze Zeit angestarrt worden, eine ältere Frau nannte das den "bullengeilen Blick". Ich hatte mich zwischendurch mit ihnen unterhalten, es war ihre erste Demo überhaupt. Die ganze Demonstration über hatten sie nichts Illegales getan, keine Rauchbomben, Bengalos etc. Plötzlich stürmten einige Polizisten ohne Vorwarnung auf sie zu und versuchten, sie rauszuzerren. Der Block hielt dagegen, einer der beiden Kurden und einige der Verteidiger fielen hin, darauf achtete die Polizei nicht. Menschen filmten, wie Unschuldige gewaltsam herumgezerrt wurden. Nachdem die beiden Kurden grundlos verhaftet wurden, probierten die Polizisten, den Antifablock auseinanderzubekommen -erfolglos. Rufe wie "Ganz Berli hasst die Polizei" und "All cops are bastards" wurden laut und die Masse wurde aggressiver, die Polizei drückte man erfolgreich zurück. Einige Ketten bildeten sich, damit niemand mehr rausgezerrt werden konnte. Meine Freundin schickte ich ans sicherere Ende der Demo, ich selbst schleuste mich in eine Kette mit ein. Selbst kleine Kinder standen direkt neben den Polizisten, die alles versuchten, um uns wegzukriegen. Warum weiß niemand. Die drei, vier Leute, die sie bekaen, wurden unter Anwendung von Gewalt an die Wand gedrückt. Wäre ich nicht selbst dabei gewesen, würde ich es schwer glauben können, dass selbst bei dieser verhältnismäßig friedlichen Demonstration, die noch dazu am hellichten Tage durch Berlin zog, POLIZEIGEWALT so präsent war. Weitere Berichte folgen.

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